Deutsche Unternehmen waren einmal für ihre außergewöhnliche Qualität bekannt. Sie sonnen sich gerne auch heute noch in diesem Glanz, obwohl er längst verschrumpelt ist.
Unsere Großmutter hat beim Einkauf Wert auf Qualität gelegt und Markenprodukte deutscher Premiumhersteller bevorzugt. Die waren immer deutlich teurer als vergleichbare Produkte anderer Hersteller. Aber meine Oma sagte immer: Ein Qualitätsprodukt mußt Du nur einmal kaufen!
Meine Oma ist vor vielen Jahren gestorben und mit ihr das Qualitätsbewußtsein Deutscher Premiumhersteller.
Ein Haushaltsgerät (Geschirrspüler oder ähnliches) wurde früher für eine Lebensdauer von 20 Jahren gebaut. Heute werden 5 Jahre von den Herstellern als ausreichend erachtet.
Die Qualität wurde systematisch auf diese Lebensdauer angepaßt. Von den Premiumherstellern wurde die Qualität abgespeckt. Bei allen Bauteilen wurden immer schwächere Einheiten eingebaut, weil dies preiswerter war. Die Billighersteller machten in dieser Zeit einen genau umgekehrten Prozeß durch und erreichten von unten kommend die durchschnittliche Lebensdauer von bald 5 Jahren.
Vor einigen Wochen gab es dazu einen Fernsehbericht, der die Reduzierung von Qualität zu Lasten des Produkts bestätigte.
Doch warum geschieht dies überhaupt?
Weil es keine verifizierbaren Daten über Langlebigkeit von Produkten gibt (außer bei Autos die Pannenstatistik des ADAC). Der Hersteller erklärt einfach jeden Ausfall zum Einzelfall.
Wir haben die VDE, die sich eigentlich mit Qualität beschäftigt. Dort beschäftigt man sich jedoch mit einer Normenwelt, also mit einer 10 bis 20 Jahre alten Technik. Und prüft mehr technische Parameter zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme.
Wir haben jedoch niemanden, der Geräte nach dem Wortlaut (den Versprechungen) der Hersteller auf ihre Langlebigkeit hin prüft.
Weil dies nirgendwo geschieht, gibt es keinen Grund für die Hersteller, Qualität zu produzieren, der über die Zeit der Gewährleistung hinaus hält.