Wir machen hier eine Zwischenbetrachtung für einen kleinen gewerblichen Verbraucher. Bei weiter steigendem Strompreis ist der Anlagenpreis wieder deutlich gefallen. Hier ein Rechenbeispiel.
Der Gewerbetreibende hat etwas mehr als 10.000kWh Stromverbrauch p.a. und bezahlt 31,91 Ct/kWh Netto. Als Gewerbetreibender ist er Vorsteuerabzugsberechtigt, also sind alle Werte ohne MWSt.
Im Juni 2023 wurde ein Balkonkraftwerk mit 600W Wechselrichter und 700W Photovoltaikplatten angeschafft. Nach ganz viel Rumgezicke mit dem Netzbetreiber erhält er für eingespeiste 8,2 Ct/kWh Netto.
Und nun die Frage, zu wann rechnet sich die Anlage?
Es sind erst 283 Tage abgerechnet. In dieser Zeit wurden 435 kWh erzeugt. Davon wurden 431 kWh selbst verbraucht und 4 kWh eingespeist.
Jetzt fehlen für ein volles Jahr noch die Monate April bis Mitte Juni um eine runde Analyse zu fertigen. Aber ich möchte schon heute ein Zwischenfazit abgeben, weil der Markt verrückt spielt. Ich glaube langsam, der Boden ist nicht mehr weit weg.
Entscheidend ist zu verstehen, worin der Ertrag der Photovoltaik besteht. Es geht um die Einsparung an sauteurem Strom vom Energieversorger. In diesem konkreten Fall um 31,91 Ct/kWh. Die Einspeisevergütung ist hierbei völlig unerheblich. Es sind gerade einmal 25% der eigenen Stromkosten.
Die Anlage sollte so bemessen sein, daß sie möglichst allen erzeugten Strom selbst verbraucht. Wenn die Anlage sehr klein ist, ist zwar der Eigenverbrauch prozentual höher, aber die absolute Zahl der eingesparten kWh ist moderat.
Beispiel Balkonkraftwerk:
300W Erzeugung p.a. ca. 300kWh Eigenverbrauch 100% -> Ersparnis € 95,73 p.a.
Kaufpreis 302€ (z.B. Conrad) Payback 3,15 Jahre
600W Erzeugung p.a. ca. 600kWh Eigenverbrauch 90% -> Ersparnis € 172,31 p.a.
Kaufpreis 462€ (z.B. Conrad) Payback 2,68 Jahre
800W Erzeugung p.a. ca. 800kWh Eigenverbrauch 85% -> Ersparnis € 216,99 p.a.
Kaufpreis 290€ (z.B. Netto-Online) Payback 1,33 Jahre
Kaufpreis 499€ (z.B. Kaufland) Payback 2,3 Jahre
Die Einspeisevergütung für die restlichen eingespeisten kWh bleiben außer Ansatz.
Die Photovoltaik-Platten sind ziemlich unhandlich. Es sollte ein Baumarkt in der Nähe sein.
Der Transport erfolgt vertikal, damit das Glas an der Oberfläche beim Transport nicht reißt. Bei Maßen von ca 1,75*1,15m muß der Kombi schon geräumig sein.
Wegen der Größe ist ein Paketdienstversand nicht möglich und ein Speditionsversand kostet riesig Geld.
Der Wechselrichter muß VDE-AR-N-4105 erfüllen. Sonst kann es riesigen Ärger mit dem Netzbetreiber geben.
Das Thema Anmeldung ist ein riesiges Problem für sich. Das werde ich in einem weiteren Text abhandeln.